Orchester Zofingen

Zofinger Tagblatt:

Adventskonzert des Orchestervereins Zofingen
Einsatz wurde voll belohnt

Zum letzten Male unter seinem Dirigenten André Aerschmann gab der Orchesterverein Zofingen am Sonntag gegen Abend ein Adventskonzert in der Stadtkirche, in dessen Verlauf je ein Werk von Ludwig van Beethoven und Wolfgang Amadeus Mozart erklang. Solist war der Klarinettist Thomas Friedli.

von Peter A. Preiswerk

Die Adventswochen sind eine erwartungsfrohe, freudige Zeit, und diesem Aspekt entsprach auch das Programm, das der Orchesterverein Zofingen am Sonntag spielte: Das massiv erweiterte Ensemble interpretierte die Sinfonie Nr. 8, F-Dur, von Ludwig van Beethoven und das Konzert für Klarinette und Orchester, A-Dur, KV 622, von Wolfgang Amadeus Mozart— beides letztlich freudig gestimmte Kompositionen. Über das Klarinettenkonzert schreibt Kurt Pahlen, es sei «nicht nur das schönste, das je für dieses Instrument geschaffen wurde, sondern eines der vollendetsten Werke aller Zeiten. Die Noblesse seiner Linien, die lnnigkeit seiner Melodien, seine musikalische Vollkommenheit und sein tief lyrischer Inhalt lassen sich nur mit einem einzigen Werk vergleichen: mit dem ebenfalls im Angesicht des Todes komponierten ».

Dies ist ein Hinweis auf die Herausforderung, mit der sich der Orchesterverein und sein Leiter André Aerschmann konfrontiert sahen. Und es darf wohl gesagt werden, dass sich Anstrengungen und Bemühungen durchaus gelohnt haben: Es war ein Konzert, das unter den vielen Zuhörern Freude bereitete und damit genau der Adventszeit entsprach.

Vier Sätze umfasst die Sinfonie Nr. 8 von Beethoven, die der Komponist relativ rasch geschrieben hat, die aber vorerst bei den Musikfreunden auf wenig Verständnis gestossen ist. Sie beginnt mit einem «Allegro vivace e con brio», wobei das erste Thema wohl jedem Mitglied der Zofingia bekannt sein dürfte, wurde es doch vom Zofinger «Pfiff» übernommen... Dieser Satz wirkte satt, flüssig, aber ohne Hast. Trefflich, wie die verschiedenen Variationen des Themas ausgespielt wurden. Dem hüpfenden, tändelnden «Allegretto scherzando» und dem gefühlvollen «Tempo di Menuetto» folgte ein «Allegro vivace» — freudig, frisch und die Gegensätze schön ausgespielt.

Solist des Mozartschen Klarinettenkonzertes war Thomas Friedli, der sich als Künstler von Rang erwies: Er besitzt eine vollendete Tonkultur. spielt makellose Läufe und wirkte trotz aller Virtuosität niemals oberflächlich. Meisterlich, wie er die verschiedenen Stimmungen des dreisätzigen Werkes auszuloten verstand. Aber nicht nur das, er vermochte auch den Orchesterverein recht eigentlich mitzureissen: Solist und Ensemble boten ein elegisch-bewegtes «Allegro», ein wirklich beseeltes «Adagio» sowie ein frischvitales «Rondo».

Das Publikum war enthusiasmiert und spendete reichen Beifall, wofür sich die Musiker mit der Wiederholung des «Adagios» aus dem Klarinettenkonzert bedankten. Als Präsident des Orchestervereins würdigte Charles Veuve das fast 15jährige Wirken von André Aerschmann, der die Musiker «gefordert und gefördert» hat und sich nun andern Aufgaben zuwenden will.